Bella Italia vom 18.- 22. September 2003 in Castelfranco Emilia

 

 

Auf geht’s zur Europameisterschaft nach Italien..

 

Zur diesjährigen Europameisterschaft im Turniersport ging es nach Castelfranco Emilia Italien. Es konnten sich letztes Jahr sechs Deutsche für die EM qualifizieren. Drei davon konnte der VC Bürgel stellen. Es waren Peter Roser, Tobias Heidelberger und Michael Kretschmar. Die anderen drei kamen aus ganz Deutschland. Es waren Udo Kleber (MSC Krefeld), Frank Neugebauer (VC Lehrte) und Thilo Tafelski (VC Düsseldorf).

Als letztes Jahr klar war, dass wir drei es für die EM geschafft haben, beschlossen wir mit dem Wohnmobil nach Italien zu fahren. Peter nahm es in die Hand und organisierte ein WOMO, wo wir beide Roller unterbringen konnten. Dies war nicht so einfach, aber wir haben es geschafft. Gesagt getan, es kam der Tag, als es soweit war.

 

Mittwoch Vormittag machten sich Peter und ich auf den Weg zum Einkaufen. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Getränkehändler (Wasser und Bier) ging es ab zum Aldi. Zwei Männer beim Aldi... müsste klappen!!! Zu Hause bei Peter begrüßte uns nur ein Lachen. „Wer soll das alles essen und trinken“ kam von Karin. Ihr seid nur 5 Tage weg!

Mittwoch Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Wächtersbach, um das WOMO zu holen. Jan Roser begleitet uns auf dem Weg und befand das Wohnmobil für gut...

Zu Hause angekommen, (Niedergasse 2) räumten wir das Wohnmobil ein. Bestückt mit Essen, Trinken und unseren 2 Turniermaschinen ging der Mittwoch zu Ende.

 

Am Donnerstag Mittag 12 Uhr sollten eigentlich unsere drei Mitfahrer kommen, Tobias (der auf Montage in Kiel war), Frank Neugebauer und Udo Kleber mit dem Fahrzeug das uns noch begleiten soll. Thilo Tafelski fuhr alleine und traf sich erst Samstags mit uns. Frank nahm Tobias vom Bahnhof Hannover mit damit er den langen Weg nicht alleine mit dem Zug fahren muss. Udo kam um 13 Uhr direkt von zu Hause. Eine halbe Stunde später trudelten auch Tobi und Frank (+Turniermaterial) ein. Frank nahm sein Turniermaterial mit, weil die EM auf dem Deutschem Parcours gefahren wurde. Nach kurzen Diskussionen wo, wie und was verstaut wird, konnten wir um 14:20 auf die Autobahn fahren. Peter nahm die erste Last auf sich und fuhr bis kurz nach Basel. So gegen 19:00 war ich dann dran mit Fahren. Nachdem die WOMO - Besatzung beschlossen hatte, am Vierwaldstädter See die Nacht auf einem Campingplatz direkt am See zu verbringen, machte uns Frank und Udo einen Strich durch die Rechnung. Mit den Worten „Lasst uns noch den Gotthardtunnel hinter uns bringen, danach gibt es eine schöne Raststätte die ich kenne“ fuhren wir dann doch weiter. Kaum 50km weiter das erste Schild „Tunnel wegen Bauarbeiten gesperrt“. Also, wir mit dem WOMO nachts über den Gotthardpass. Zum Glück hatten wir einen italienischen Lebensmitteltransporter vor uns, der keine Anstalten machte, uns vorbei zu lassen. So waren wir wenigstens nicht die Langsamsten am Berg.

Kaum an der tollen Raststätte angekommen, der erste Schock. Es gab nur alkoholfreies Bier und das Essen war schweineteuer. Also lebten wir den ersten Tag aus unserem Wohnmobil.

Was soll ich jetzt noch groß schreiben... . Es wurde Nacht und es wurde Tag, 1. Tag!

 

Frisch, fromm, fröhlich, frei machten wir uns am nächsten Morgen um 9 Uhr weiter. Der Freitag fing gut an. Ein kurzer Zwischenstopp in der Schweiz (Toblerone kaufen für Karin und die Mamas), danach ging es weiter nach Italien rein. Wie erkennt man italienische Autobahnen? Richtig! Mautstelle.

Nach einem unfreiwilligen Mailandbesuch fanden wir auch wieder auf die Autobahn zurück. Am späten Nachmittag sind wir an unserem Ziel, Castelfranco angekommen. Was sollen wir denn den ganzen Tag bis Samstags um 12 Uhr machen, fragten sich die Bürgeler?

 

Dumme Leute, dumme Ideen. Wir fahren ans Meer. Gesagt, getan, schnell was zwischen die Kiemen schieben und los geht’s. Nach 20 Minuten standen wir im Stau. Frank und Udo hatten ab jetzt die Schnauze voll und beschlossen umzukehren. Wir ließen uns nicht von unserer Idee abbringen und waren abends um 19:30 Uhr in Ravenna am Meer. Auf einem Campingplatz wollten wir nicht, also suchten wir einen geeigneten Stellplatz für unser WOMO. Der Parkplatz direkt am Strand (direkt hieß in diesem Fall Tür auf, Sandstrand) war in unseren Augen gut genug. Die ins Auge gefasste Pizzeria entpuppte sich als eine gute Wahl. Die

Bedienung konnte deutsch und die Pizza war groß und gut. Nach dem Essen und eins zwei Ramazotti schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt. Zurück am WOMO setzten wir uns mit Campingstühle an den Strand. Nach ein paar Bier und einem Strandspaziergang ging es ab ins Bett.

Am Samstag morgen beschlossen Tobias und ich eine Runde im Meer schwimmen zu gehen. Es war ein herrlicher Morgen mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück und einem weiteren Strandspaziergang ging es zurück zum Turniergelände.

Frank und Udo waren schon dabei, den Parcours aufzuzeichnen. Also, Udo zeichnete eher nicht. Es war ihm nicht so gut, da Christa Sohlbach am Freitag Abend die Getränke bezahlt hatte. Wir packten alle mit an und so hatten wir das Turnier Ruck Zuck fertig aufgebaut.

Am Samstag Mittag 12:30 Uhr ging es los. Viel Bla Bla auf italienisch. 13 Uhr war Start frei. Es wurde nach Startnummern gefahren. Die Deutschen hatten die Startnummern 1 bis 6.

Frank hatte die Startnummer eins und eröffnete den Parcours. Im Gegensatz zu Udo, der als zweites dran war, konnte Frank die Nerven behalten und einen guten Lauf absolvieren. Als drittes war unser Tobi im Parcours. Danach war ich am Start. Es sah gar nicht so schlecht aus, als Peter mit Startnummer 6 noch gefahren war. Die Mannschaft Deutschland zwei mit Peter Roser, Michael Kretschmar und Thilo Tafelski konnte alle drei Wertungsläufe mit 0 Fehlerpunkten fahren. Nachdem die Mannschaften von Italien, Belgien und der Schweiz fertig waren, konnte Deutschland zwei sich am ersten Abend als Europameister fühlen. Von den Konkurrenten, vor allem den Italienern hatten wir eigentlich ein paar starke Gegner erwatet. Doch die Entscheidung fiel erst am Sonntag, denn nur der bessere Lauf wurde gewertet.

Der Samstag Abend war sehr mild. Wir feierten mit der ganzen Stadt auf einem Straßenfest. Das Essen war nicht so üppig, aber es langte. Wie immer in Italien, Wasser und Wein umsonst, bis zum Abwinken. Viel mehr gibt es vom Samstag Abend nicht zu berichten. Doch an eine Sache erinnere ich mich noch dunkel. Es war ein selbstgebrauter Zitronenlikör. Ich glaube unter Likör verstehen die Italiener etwas anderes als wir. Das Zeug war echt bitter. Nicht wahr Peter?

Unsere Betten hatten wir direkt am Turnierplatz aufgestellt. Nach einer nicht allzu langen Nacht fing der Sonntag mit höllisch lauten Rollermotoren an. Am Sonntag trugen die Italiener parallel zur Europameisterschaft einen ihrer Wertungsläufe aus.

Der zweite Lauf zur EM wurde mit dem Schlechtestem vom Vortag begonnen. Nach dieser Regelung fuhren die deutschen Fahrer zum Schluss. Als der Letzte gefahren war, war klar, dass Deutschland 2 mit den Fahrern Peter Roser, Michael Kretschmar und Thilo Tafelski (VC Düsseldorf) Vizeeuropameister ist. Deutschland 1 mit den Fahrern Tobias Heidelberger, Frank Neugebauer (VC Lehrte) und Udo Kleber (MSC Krefeld) ist Europameister.

Die Siegerehrung am Nachmittag war typisch italienisch. Es gab wieder Wein, soviel man trinken konnte. Wir haben uns aber zurückgehalten, weil wir ja nach der Siegerehrung der EM nach Hause fahren wollten. Die Siegerehrung der EM hatten die Italiener zum Schluss gemacht. Bis alles fertig war und wir uns mit unserem Wohnmobil auf den Weg machten, war es später Nachmittag. Wir sind noch am Sonntag bis kurz hinter Basel gefahren. Auf einem Autohof verbrachten wir die Nacht. Frank und Udo beschlossen, uns auf der Heimfahrt nicht mehr zu begleiten und die Nacht durchzufahren.

Am Montag morgen, gestärkt durch unser ausgiebiges Frühstück, begaben wir uns auf den restlichen Heimweg, den wir ohne größeren Stau absolvierten. So gegen 12 Uhr hatte unser geliebtes Bürgel uns wieder. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Aufräumen und Putzen des Wohnmobils.

So ging für uns ein herrliches und erfolgreiches Wochenende mit Sonne pur zu Ende.

 

 

Michael Kretschmar